Turnfahrt 2017 - Elsass / Deutsche Weinstrasse

Genuss und Gemütlichkeit 

(Zu den Fotos ...)

Dies war das Motto der diesjährigen Turnfahrt des MTV Seengen und seinen Gästen. Auf der 3-tägigen Fahrt über die Vogesen in die Pfalz und dann durch den Schwarzwald zurück in die Schweiz genoss die Reisegesellschaft alles, was der Titel versprach.

Am Freitagmorgen führte uns Willi Gloor mit seinem Car  zuerst nach Bartenheim im Elsass. Hier wurden wir bereits von den Wirtsleuten des „Lion Rouge“ erwartet. Mit einem ausgezeichneten Frühstück, bestehend aus Kaffee und Croissants, diversem Gebäck, Butter und Konfitüren wurden die Weichen für den ganzen Ausflug auf „angenehm“ gestellt.

Kurze Zeit später stellten wir uns den kolossalen Eindrücken der Soldaten-Gedenkstätte auf dem Hartmannsweilerkopf. Das Mahnmal für die 30`000 Gefallenen beindruckt auch 100 Jahre nach dem schrecklichen Ereignis immer noch enorm.

Bald ging die Fahrt weiter durch das Skigebiet der Vogesen bis zum Grand Ballon auf 1110 m Höhe über Meer. Dort kehrten wir in die „Ferme Auberge“ (Besenbeiz) der Familie Bronner ein und liessen uns mit französischer Bauernküche verwöhnen: das „Entrée“ mit Chèvre chaud sur toast accompagné de crudites und dann die „Plat principale“ mit Viande de porc fumée avec Roigabrageli (geräucherter Schweineschinken gekocht, mit Bratkartoffeln) löste Begeisterung aus. Bereits jetzt warf der eine oder andere Männerriegler seine Vorsätze über den Haufen und langte kräftig zu. Es wurde Rübis und Stübis aufgegessen. Als von der charmanten Bedienung auch noch ein feines Dessert nach Wahl und auf Verlangen mit Nachschlag serviert wurde, blieben keine Wünsche mehr offen. 

Die Fahrt durch das Elsass ging weiter nach Bergheim zur riesigen Kellerei Lorentz. Eine Führung durch den traditionellen Keller mit den gewaltigen 80 hl-Eichenfässern imponierte uns sehr und der moderne Teil mit den 300 hl-Tanks in Reih und Glied machte uns sprachlos. Dagegen half uns aber schnell die anschliessende Degustation von 7 Weinen. Sie überzeugte uns von der Qualität der Elsässer Weine. Jeder fand ein Produkt, das ihm besonders gut gefiel. Da auch hier für die „Neutralisation“ der Geschmacksnerven Brot und Gebäck in allen Variationen und viele verschiedene Häppchen gereicht wurde, fühlten wir uns wie Gott in Frankreich.

Bald verliess man das überaus gastfreundliche Frankreich und fuhr via Strasbourg nach Landau in der Pfalz. Im Parkhotel zu Landau ging das Schlemmen am Buffet für das Nachtessen weiter. Am nächsten Morgen fuhren wir unter der Führung von Heide-Marie zum Deutschen Weintor, dem südlichen Anfang der Deutschen Weinstrasse. Sicher scheint die Sonne auch anderswo, doch kaum ein anderer Landstrich in Deutschland wird mit durchschnittlich 2000 Sonnenstunden so verwöhnt wie die Pfalz. In diesem Stück Paradies gedeihen neben einem Meer von Reben verschiedenster Sorten auch Feigen, Kiwis und Ess-Kastanien. Wenn Ende Februar die Mandelbäume blühen, staunen nicht nur die Touristen, sondern auch den Einheimischen wird bewusst, dass sie von der Natur verwöhnt werden. Nach einem kurzen Abstecher auf das Hambacher Schloss wird es Zeit für die Degustation auf dem Weingut Nickel.

Zuerst lässt uns Frau Nickel ein deftiges Mittagessen mit Saumagen und Sauerkraut servieren. Trotz anfänglicher Skepsis bei den Männerrieglern liessen sich die meisten von dieser kulinarischen Köstlichkeit mit den besten Zutaten überzeugen: Es wurde wieder alles weggeputzt! Die anschliessende Degustation von 8 verschiedenen Weinen offenbarte die Vielseitigkeit der Kelterei. Auch hier liessen wir uns hauptsächlich von den Rotweinen überzeugen. Zum Essen genossen wir einen sehr guten Dornfelder Cuvée und beim Degustieren gefielen sowohl der Merlot wie auch der Spätburgunder. Auch der eine oder andere Weisswein (fast 90% der gesamten Produktion) fand unser Gefallen. Beim anschliessenden Rundgang durch die Rebberge wurden unsere Fragen vom Junior-Chef kompetent beantwortet. Die Zucker-Messung beim Regent ergab 86° Oechsle. Gleichzeitig  musste der Rebbergbesitzer feststellen, dass die Kirschessig-Fliege vor keiner Landesgrenze Halt macht: Er passte sofort das Programm für die Weinlese vom Montag entsprechend dem festgestellten Fliegen-Befall an. Nachdem auch die Trauben-Erntemaschine von unseren Spezialisten studiert worden war, war es schon wieder Zeit für die Rückkehr nach Landau.

Den Sonntag nahmen wir mit einem wunderbaren Frühstücksbuffet im Hotel in Angriff. Gut verpflegt, bei schönem Wetter und ohne Stau ging es weiter nach Freiburg im Breisgau. Dort hatte unsere Reiseleitung die nächste Degustation mit der Brauerei Ganter arrangiert. Wer jetzt denkt, dass dies auf tieferem kulinarischem Niveau als die Weindegustationen stattfindet, der täuschte sich gewaltig. Wir erlebten mit all unseren Sinnen, wie sich die Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser durch das Brauwunder in das köstliche GANTER Bier verwandelten. Die Erlebnisführung mit der erfahrenen Führerin vermittelte viel Wissenswertes, gespickt mit humorvollen Anekdoten. Natürlich durften wir auch direkt vor Ort in der historischen Kesselbar die  vielfältigen Produkte verköstigen. Trotz einiger Brauereiführungen, die wir schon erlebt haben, übertraf diese an Ausführung und Erklärung alle anderen. Zum guten Eindruck dieser Brauerei trug auch die Schwarzwald-Event-Organisation bei, welche das Catering und die Bewirtung in eigener Regie durchführte. Die jungen Leute errichteten auf dem Gelände der Brauerei eine gemütliche Festwirtschaft mit Grill und Salatbuffet, welche auch einem 4-Stern Hotel gut angestanden wäre. 

Noch war unser Schlaraffen-Weekend nicht ganz zu Ende, denn es fehlte noch der Kaffee mit Kuchen. Für diesen Schlusspunkt liessen wir uns an den Titisee im Schwarzwald fahren. Einmal mehr staunten wir, was alles im Bauch Platz findet. Aber nach einem solchen Wochenende durfte man nicht locker lassen; ein Stück Schwarzwäldertorte gehörte einfach noch dazu!

Viele haben zum guten Gelingen des Wochenendes etwas beigetragen und alle haben genau das Richtige getan. Auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und Spender. 

Für getreues Protokoll: der Aktuar