Schneeweekend des MTV Seengen
Schon traditionsgemäss machte sich eine stattliche Schar Seenger Männerturner, verstärkt durch 2 Kollegen aus Boniswil am dritten Februarwochenende, genauer am Samstagmorgen um halb acht, auf den Weg Richtung Ibergeregg/Oberberg. Bis vor einigen Jahren trafen sich Männerturner aus dem ganzen Kanton Aargau dort zum Skifahren. Heute sind leider nur noch die Schlossrueder und die Seenger Turner übriggeblieben, die Schlossrueder noch verstärkt mit Feuerwehrleuten.
Bei der Abfahrt war der Himmel zwar bedeckt, aber alle freuten sich auf zwei schöne und erlebnisreiche Tage im Schnee, umso mehr, als sich zum ersten Mal einige Turner auf die Schneeschuhe wagten.
Am Ziel angekommen, teilte sich die Gruppe auf in Skifahrer und Schneeschuhwanderer. Die Skifahrer machten sich sogleich auf und liessen sich mit dem Skilift Handgruobi in die Höhe bringen. Sie genossen am Morgen den Neuschnee auf den Pisten im Gebiet Zwäcken und Stägleren-Rothenfluh. Nach dem obligaten Znünikafi in der Alphütte Zwäcken begann es leider zu schneien. Nach einigen weiteren Abfahrten im Schneetreiben verschoben sich die Skifahrer Richtung Holzegg, um dort die andere Gruppe zum gemeinsamen Mittagessen zu treffen.
Die Schneeschuhwanderer, zu der auch der Schreibende gehörte, startete nach stärkendem Kaffee und Nussgipfel im Restaurant Oberberg ebenfalls. Während die schneeschuherfahrenen Kollegen rasch ihre Geräte angeschnallt hatten, mussten wir Neulinge zuerst lernen, wie die Schneeschuhe an den Füssen befestigt werden mussten. Bald waren dann alle bereit und los ging‘s durch die tief verschneite Landschaft Richtung Ibergeregg. Unser Oberturner Urs Bolliger hatte die Tour so vorbereitet, dass wir uns zum Mittagessen mit den Skifahrern im Restaurant Holzegg treffen konnten. Im ersten Teil bis zur Ibergeregg hatten wir ein paar happige Aufstiege zu meistern und auch der Neuschnee hatte es in sich. Zum Glück hatten wir einen alpen-, himalaya- und andenerpropten Führer vorneweg, der eine schöne Spur in den Schnee legte und uns Greenhörnern damit das Leben bzw. das Gehen doch stark erleichterte. Bis zur Ibergeregg hatten wir etwas länger als erwartet und mussten leider den geplanten Zwischenhalt weglassen, um noch einigermassen pünktlich zum Mittagessen zu kommen. Aber der schöne Marsch vom Oberberg zur Passhöhe durch den tief verschneiten Winterwald hat uns dafür voll entschädigt.
Der zweite Teil von der Passhöhe zur Holzegg war weniger anstrengend, da wir uns meistens auf Winterwanderwegen bewegten. Dafür schneite es immer stärker und an exponierten Stellen blies auch ein kräftiger Wind. Nach einem weiteren rund einstündigen Marsch erreichten wir dann unser Ziel. Unsere Skifahrerkollegen sassen schon am reservierten Tisch und erwarteten uns.
Das Essen in der Holzegg war wie gewohnt sehr gut. Da das Wetter draussen immer verrückter spielte, genossen wir die Mittagspause länger und vielleicht auch mit einem Bier mehr als üblich.
Kurz nach zwei Uhr wagten wir uns dann doch wieder nach draussen. Die Skifahrer wollten noch etwa ein Stunde fahren und wir Schneeschuhwanderer machten uns gemütlich auf den Weg. Das nächste Ziel war natürlich das Schnapshüsli, wo wir auch nach einer guten Stunde fast zeitgleich mit den Skifahrern ankamen. Die erste Herausforderung ist es hier immer, in der engen Gaststube einen Platz zu finden. Hier trafen wir auf die ersten Schlossrueder. Auf den legendären Hirnipick mussten wir verzichten, da er nicht mehr im aktuellen Getränkeangebot steht. Aber der Ersatz ist auch nicht ohne und so genehmigten wir uns vor der Rückweg zum Oberberg noch zwei, drei Gläschen davon.
Wie jedes Jahr übernachteten wir im Skihaus des STV Baden in Oberberg. Hier trafen wir auch unsere Kollegen aus Schlossrued. Und auch der Küchenchef Daniel und seine Frau waren schon an der Arbeit, als wir ankamen. Nachdem alle gewaschen oder geduscht und umgezogen waren und auch wussten, wo sie schlafen sollten, traf man sich unten im Essraum zum gemütlichen Abend. Nach dem feinen Nachtessen liessen wir mit jassen oder plaudern den ersten Tag ausklingen.
Am Sonntagmorgen zeigte sich das Wetter von einer ganz anderen Seite. In der Nacht hatte es stark geregnet und der Schnee ist dadurch stark zusammengefallen. Es war recht warm draussen und wir ahnten schon, dass die Verhältnisse ganz anders waren als am Samstag.
Nach einem reichhaltigen Frühstück bedankten und verabschiedeten wir uns schon wieder vom Hauswart Daniel. Die Schlossrueder sagten uns schon bald auf Wiedersehen und machten sich auf den Heimweg.
Wir Seetaler teilten uns wieder auf zum Skifahren und Schneeschuhlaufen. Durch den Regen und das warme Wetter ist der Schnee nass und schwer geworden, keine guten Voraussetzungen zum Skifahren.
Zum Schneeschuhwandern waren die Verhältnisse noch etwas besser. Bei immer schöner werdendem Wetter marschierten vom Oberberg zur Sternenegg. Da wir heute genug Zeit hatten, konnten wir im Skihaus einkehren und uns für den Rückmarsch stärken. Zum Mittagessen trafen wir uns im Restaurant beim Skilift Handgruobi mit den Skifahrern. Da es zu warm war und niemand mehr auf die Piste wollte, genossen wir auf der Terrasse die warme Frühlingssonne bis in den späten Nachmittag, bevor wir den Heimweg unter die Räder nahmen.
H. Gehrig